Das Avocado-Dilemma

19.03.2019
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Kennen Sie diesen Moment auch? Sie lesen einen Zeitungsartikel und plötzlich wird ihnen bewusst, dass Sie bis anhin Geglaubtes über Bord werfen müssen. Das ist zum Beispiel vielen mit der Avocado so ergangen. Ein gesunder Fleischersatz, dessen miserable CO 2 -Bilanz erst mit der Zeit bekannt wurde. Oder im Falle der Bio-Tomaten aus Apulien, von denen zu erfahren war, dass sie von schlecht bezahlten und schlecht behandelten Migranten geerntet werden.

In diesen Beispielen widerspiegeln sich die Bruchlinien der aktuellen Klima- und Ressourcenpolitik. Wo soll gehandelt und was unterlassen werden? Auf welcher wissenschaftlichen und moralischen Basis sollen diese Entscheide gefällt werden? Wie können Zielkonflikte entschärft werden? Auf diese Fragen gibt es keine Standardantworten. Auch wir als Hochschule haben keine Patentrezepte auf Lager. Wir können mit unserer Forschung aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Grundlagen für drängende Diskussionen zu schaffen. In diesem Dossier gibt es zahlreiche Beispiele dafür, wie Lösungen in bestimmten Bereichen aussehen könnten. Das betrifft aber nicht nur die Forschung.

Auch in der Lehre muss dieser Komplexität der Herausforderungen immer mehr Rechnung getragen werden. Studierende müssen auf eine Welt vorbereitet werden, in der sie gezwungen sind, sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen. Kaum irgendwo offenbart sich diese Komplexität bis zur Widersprüchlichkeit besser als im Falle der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele . Da geht es zum Beispiel darum, Armut und Hunger zum Verschwinden zu bringen und gleichzeitig Umweltressourcen zu schonen. Das fragile Gleichgewicht der UN-Ziele ist auch Thema des diesjährigen Sustainable University Day . Dieser findet Ende März statt und ist das erste Mal zu Gast an der ZHAW.

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