Von der Hauszeitung zum Forschungsmagazin

22.09.2020
3/2020

Das «Impact» feiert: Dies ist die 50. Ausgabe des ZHAW-Magazins. Die beiden ehemaligen Redaktionsleiter und die aktuelle Chefredaktorin schauen zurück und wünschen sich etwas für die Zukunft.

Die ZHAW verändert sich und mit ihr das Magazin «Impact». So wie die Hochschule in den letzten zwölf Jahren gewachsen und zu einer Institution geworden ist, hat sich das Heft entwickelt und profiliert.

Mit Matrizendrucker und Schreibmaschine

Die ersten Ausgaben des «Tech-Info», eines der Vorgängermagazine des «Impact», habe er noch mit Schreibmaschine getippt und mit dem Matrizendrucker hergestellt, erinnert sich der ehemalige Chefredaktor Armin Züger. Er erledigte die Redaktionsarbeit noch nebenher, hauptamtlich war er Dozent und leitete das Ressort Lehre der Vorgängerinstitution ZHW.

Prominente Köpfe

Das Magazin «Impact» wurde 2008 lanciert. «Damals wusste niemand, was die ZHAW überhaupt ist», erzählt Markus Gisler, Chefredaktor der ersten fünf Ausgaben. Um dies zu ändern, setzte man auf prominente Köpfe: Auf der Titelseite der Erstausgabe prangte Bundesrätin Doris Leuthard. Gisler verfügte als ehemaliger Chef der Wirtschaftszeitung «Cash» über ein weit verzweigtes Netzwerk. Die Taktik ging auf: «Dass sich Top Shots von einem Schulmagazin interviewen liessen, sorgte für viel Aufmerksamkeit», blickt Gisler zurück.

ZHAW als Vorreiterin

Bald gewann das «Impact» auch intern an Renommee. «Zu Beginn musste man die Forschenden zu einem Interview überreden», erzählt Züger, der von 2009 bis 2011 die Chefredaktion innehatte. «Nach kurzem wurden uns die Themen zugetragen.» Die ZHAW war die erste Fachhochschule, die ein so anspruchsvolles Magazin herausgab. «Andere haben uns danach kopiert – aber natürlich nie erreicht», sagt Züger schmunzelnd.

Früher wurden Texte oft ungekürzt abgedruckt. «Wenn jemand viel zu viel geschrieben hatte, machten wir halt das Bild kleiner», erzählt Züger. Mit der Zeit galten zunehmend publizistische Regeln, und es schrieben vermehrt professionelle Journalisten. 2012 übernahm Patricia Faller, zuvor als Wirtschaftsredaktorin und in der Unternehmenskommunikation von Roche tätig, die Chefredaktion und trieb die Professionalisierung weiter voran.

Bild und Grafik als Markenzeichen

Optisch entwickelte das «Impact» eine eigene Sprache. Von Beginn weg war ZHdK-Absolvent Conradin Frei für die Fotografien verantwortlich und prägte mit seinen Bildstrecken das Blatt. Seit Ausgabe 36 sind auch die Titelseiten mit den Visualisierungen von Grafiker Till Martin ein unverkennbares Markenzeichen. Das «Impact» lancierte bald auch einen digitalen Auftritt, das Interesse an der Papierversion mit heute 27'000 gedruckten Exemplaren ist jedoch ungebrochen.

Ging es in der Gründungszeit in erster Linie darum, eine Visitenkarte für die ZHAW zu sein, sieht die jetzige Chefredaktorin das «Impact» nicht nur als PR-Plattform: «Wie betrifft die Forschung mich als Menschen? Wo kann die ZHAW Lösungen zu aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen bieten? Dies sind die Fragen, die ich im Magazin beantworten will», sagt Patricia Faller.

Damit die Wissenschaft mitredet

Für die Zukunft des Magazins wünscht sie sich, dass mehr Forscherinnen und Forscher in öffentlichen Diskussionen Position beziehen: «Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten auch engagierte Bürgerinnen und Bürger sein.» Auch Gisler wünscht sich mehr Engagement: «Das ‹Impact› berichtet gar nicht über Bildungspolitik. Dabei müssten die Fachhochschulen in diesem Bereich unbedingt aktiver werden.» Und Züger sieht eines der Ziele aus der Gründungszeit noch nicht erreicht: «Das ‹Impact› soll weiter dazu beitragen, dass die  Departemente zu einer Hochschule zusammenwachsen.»

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