Auf urbaner Spurensuche
Weshalb zieht es so viele Menschen in Städte? Und wie kann man dafür sorgen, dass sie sich dort wohlfühlen und bezahlbare Wohnungen finden?
Almere heisst die niederländische Retortenstadt, in der Städteplaner und Architekten die Stadt der Zukunft proben. Rund 25 Kilometer von Amsterdam entfernt liegt dieses grösste Versuchslabor Europas, in dem neue Zukunftsoptionen für dicht besiedelte Regionen mit Wachstumsproblemen entwickelt werden sollen. Öko-Feldwirtschaft, Büroklötze, künstliche Insel und schwimmende Häuser oder Null-Energie-Dörfer – das sind dabei die Zukunftsvisionen. Mittlerweile ist Almere die siebtgrösste Stadt der Niederlande. Trotz all der kreativen Ideen fehle der Stadt eine Seele, sagen Kritiker. Wie also müssen Stadtlandschaften aussehen, in denen Menschen gerne leben? Dieser Frage gehen wir im Dossier «Urbanisierung» nach. Der Autor Thomas Müller und der Fotograf Conradin Frei sind dazu mit Expertinnen und Experten des ZHAW-Instituts Urban Landscape durch fünf Stadtquartiere im Kanton Zürich spaziert. Im Zürcher Freilager, im Glattpark in Opfikon, in Zürich-West, auf dem Richti-Areal in Wallisellen und auf dem Lagerplatz-Areal in Winterthur waren sie guter Urbanisierung auf der Spur. Auch dort wird experimentiert mit neuer Dichte, neuen Architekturstilen, neuer Aussenraumgestaltung, mehr Biodiversität, neuen Verkehrslösungen, hohen ökologischen Ansprüchen oder effektiver Community-Förderung – wenn auch im kleineren Stil als in Almere. Wie man trotz Verdichtung mehr Lebensqualität in Städten schaffen kann, darum geht es auch im Interview mit André Odermatt, dem Vorsteher des Hochbaudepartements der Stadt Zürich, und dem ZHAW-Professor Stefan Kurath. Zürich, das in Rankings regelmässig zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität zählt, macht hier wohl vieles richtig.
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