Das Prinzip Auster: Ein Bio-Filter für Mikroplastik
Austern filtern für die Nahrungsaufnahme mehrere hundert Liter Wasser pro Tag. Ein Projekt nahm sich dies zum Vorbild – und es gelang, Mikroplastik im Wasser um 80 Prozent zu reduzieren.
Im Rahmen eines Projekts zur Reduktion von Mikroplastik am Departement Life Sciences und Facility Management hat die Fachgruppe Funktionsmaterialien und Nanotechnologie einen Filter entwickelt, um Gewässer von Mikroplastik zu befreien. Dabei setzten sie auf hochporöse flexible Nanofaser-Schwämme – hergestellt aus dem biologisch abbaubaren Biomaterial Chitosan, das unter anderem in den Schalen von Krustentieren vorkommt und als Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie anfällt.
Im «Austern-Betrieb» gelang es, Mikroplastik um 80 Prozent zu reduzieren, als klassischer Tiefenfilter erzielte der Schwamm über 99 Prozent Reinigungswirkung. Der Filter sollte möglichst nahe an der Quelle von Mikroplastik zum Einsatz kommen. Also bereits in der Waschmaschine oder auch zur Reinigung von Meteorwasser aus Kunstrasen-Sportplätzen. In der Arbeitsgruppe selbst wird das Spektrum möglicher Biopolymere erweitert, wie zum Beispiel mit Zein – einem Nebenprodukt der Bioethanol-Produktion.
Austern filtern das Wasser zur Nahrungsaufnahme
Im Video filtern Austern Flusswasser im Zeitraffer.
Biobasierte Materialien entwickeln
Das Forschungsprojekt ist Teil des übergreifenden BIOMAT-Projekts an der ZHAW in Wädenswil, das unter anderem zum Ziel hat, verschiedene nachhaltige biobasierte Materialien und Prozesse zu entwickeln, um fossilbasierte Pendants zu ersetzen. Zum einen werden dabei Biomaterialien aus Nebenprodukten der Agrar- und Lebensmittelindustrie hergestellt. Zum anderen werden grüne Technologien wie die Kultivierung von Mikroalgen zur Herstellung von Biomaterialien verwendet. Darüber hinaus werden Prozesse entwickelt, um solche Biomaterialien in wertvolle Produkte mit definierter Anwendung umzusetzen.
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