Diversity als «spannendes Lernfeld»

01.12.2020
4/2020

Im September startete Svenja Witzig als Leiterin der Stabsstelle Diversity der ZHAW. Sie ist Nachfolgerin von Annette Kahlen, die die ZHAW verlassen hat. «Wenn wir Diversity Management als innovative Organisationsentwicklung begreifen, eröffnet sich uns ein unendlich spannendes Entwicklungs- und Lernfeld», sagt Svenja Witzig. «Eine diversitätssensible Lehre fördert bei Dozierenden und Studierenden ein offenes und agiles Mindset und sorgt dafür, dass sich alle gleichermassen anerkannt fühlen. Dies sind zentrale Eigenschaften für eine pluralistische, transformative und gerechte Gesellschaft. Auch in der Forschung führen diversitätsgerechte Forschungsdesigns zu multiperspektivischem Denken, was in der Regel zu innovativeren Lösungen und Produkten führt.» Ihre Motivation sei es, allen Hochschulangehörigen Diversity als Ressource und Chance näherzubringen und gleichzeitig für die Rechte von unterrepräsentierten Gruppen und Minderheiten einzustehen.

Svenja Witzig studierte an der Universität Zürich Ethnologie, Soziologie und Völkerrecht mit Fokus Menschenrechte und schloss mit einem Master ab. Sie sammelte internationale Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit und wurde in das Nachwuchsförderungsprogramm der UNO aufgenommen. Danach war sie langjährige Projektleiterin und Beraterin im TikK, dem Kompetenzzentrum für interkulturelle Konflikte. Dank den vielseitigen Aufgaben in der Projekt-, Bildungs- und Beratungsarbeit eignete sich Svenja Witzig ein gefragtes Erfahrungswissen an, das sich durch hohen Praxisbezug und theoretische Reflexion auszeichnet.

Im Rahmen der kantonalen Integrationsprogramme leistete sie zudem Pionierarbeit im Kompetenzaufbau zum nationalen Diskriminierungsschutz und beriet zahlreiche kantonale Verantwortliche. Ein mehrdimensionales Verständnis von Diversity prägte schon im TikK ihre Arbeit, weshalb sie mit diesem 2017 den Gleichstellungspreis der Stadt Zürich entgegennehmen durfte. Zuletzt war Svenja Witzig im Volksschulamt des Kantons Zürich als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Chancengerechtigkeit und Vielfalt tätig und verantwortete die kantonalen Dossiers Schule und Asyl sowie Mehrsprachigkeit.

Mit der ZHAW ist Svenja Witzig seit langem verbunden. Schon vor der Gründung des Bachelorstudiengangs war sie am Deptartement Soziale Arbeit als externe Lehrbeauftragte für den Unterricht zu Diversity, Diskriminierungsschutz und Konfliktmanagement zuständig. Sie nimmt bis heute Lehraufträge an Hochschulen und für Verwaltungen wahr.

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