Eat Grow Change – Bloggen für Veränderung 

21.09.2021
3/2021

Das Projekt Eat Grow Change vereint viele Ansprüche: Digitale Kompetenzen vermitteln, eine Plattform für den Austausch von Fachwissen und Meinungen bereitstellen und Studierenden das Bloggen näherbringen. Gleichzeitig ermöglicht der Blog einen spannenden Einblick in den Themenbereich Transformation des Ernährungssystems.

Ob Blogbeiträge über den Schweizer Agrarsektor im Klimastreik, Humusaufbau im Boden, Fischzucht in Norwegen, Heuschreckenplagen in Ostafrika oder über die Bio-vegane Landwirtschaft – wer den ZHAW Blog Eat Grow Change besucht, erhält Einblick in ein diverses Themenfeld. Gemeinsam ist den Beiträgen, dass sie beschreiben, welche Veränderungen entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungsketten nötig wären, um einer wachsenden Bevölkerung eine nachhaltige und gesunde Ernährung zu bieten. Initiiert wurde das Projekt 2020 an der ZHAW School of Life Sciences and Facility Management von der Forschungsgruppe Geography of Food des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) zusammen mit der Abteilung Transversalis (ATV).

Kritischer Umgang mit digitalen Inhalten

«Einerseits wollen wir mit dem Blog die digitalen Kommunikationskompetenzen unserer Studierenden fördern», sagt Roman Grüter, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Blog-Initiator. Dazu zähle der kritische Umgang mit digitalen Inhalten, die kreative Gestaltung von Blog-Inhalten und die Fähigkeit, auf technische und kommunikative Herausforderungen zu reagieren. Andererseits wolle man einen Ort schaffen, wo Studierende und Mitarbeitende der ZHAW ihr Wissen mit der Öffentlichkeit teilen und dabei Expertise und Meinung kombinieren können. «Der Blog soll ein öffentliches Forum sein, wo über Herausforderungen und Innovationen im Zusammenhang mit dem Welternährungssystem diskutiert wird und wo man zum Nachdenken angeregt und zu kreativen Lösungen inspiriert wird.»

Keine Angst vor der Öffentlichkeit

Viele der Blogbeiträge entstehen jeweils innerhalb eines Moduls. In der Gruppe erarbeiten Studierende Blog-Ideen zu einem übergeordneten Thema. In einer Redaktionssitzung werden die Ideen vorgetragen, kritisch diskutiert und verfeinert oder verworfen. Bevor sich die Studierenden ans Bloggen machen, erhalten sie Schreibtrainings, die sie mit dem Aufbau und den Besonderheiten eines Blogbeitrages vertraut machen. «Und meistens mit der Erkenntnis, dass es gar nicht so einfach ist, ein komplexes Thema in einem kurzen Beitrag auf den Punkt zu bringen», sagt Grüter. Umweltingenieurwesen-Studentin Patricia Durán Amrein ist der Meinung, dass sie dank des Moduls befähigt sei, sich innerhalb weniger Stunden in eine völlig neue Thematik einzulesen und mit dem gesammelten Wissen einen kurzen, aber aussagekräftigen Blog zu verfassen.

Blog soll wachsen

Um einen Beitrag auf Eat Grow Change zu veröffentlichen, muss aber nicht zwingend ein Modul besucht werden. Der Blog steht auch ZHAW-Mitarbeitenden oder Studierenden, die Einblick in ihre Semester- oder Bachelorarbeit geben wollen, offen.  Einer von ihnen ist Julian Kronbach, Umweltingenieurwesen-Student: «Da es während meiner Semesterarbeit um Sensibilität für den Boden ging, war es interessant, mich in Form meines Blogbeitrages auch an die Konsumentinnen und Konsumenten wenden zu können.» Denn wir alle hätten durch unsere Entscheidungen beim Kauf unserer Lebensmittel die Chance, Zeichen zu setzen. 

Dialog erwünscht

Zu den erwünschten Dialogen im Kommentarbereich zwischen Lesenden und Bloggenden kommt es noch wenig. «Es gibt leider nur wenige Meinungsbeiträge, aber wir erhalten Reaktionen, Medienanfragen und Rückmeldungen von Landwirten oder werden auf Beiträge angesprochen», sagt Grüter. So werde der Blog in den marktzugehörigen Gebieten zwar gelesen, Luft nach oben sei aber da. «Der Blog bietet Potenzial, um ein grosses Publikum über Ergebnisse von Arbeiten aus der Lehre und der Forschung zu informieren.» Daran wolle man arbeiten, auch wenn der Bloginitiator im Moment zufrieden mit dem Projekt ist: «Eat Grow Change lebt von der Diversität der Themen, aber auch von den Autorinnen und Autoren. Die Themenvielfalt wollen wir künftig vergrössern und den Blog noch breiter an der ZHAW abstützen.»

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