«Nachhaltigkeit lässt sich hochschulübergreifend umsetzen»
Thierry Wüthrich, ZHAW-Masterstudent Life Sciences, gehört zum Kernteam der Nachhaltigkeitswoche. 2013 gegründet, fand sie Anfang März in Wädenswil, Winterthur und Zürich statt. Organisiert wurde der Anlass von über 100 Studierenden der ETH, UZH, ZHdK, ZHAW und PHZH. Sie bietet eine Vielzahl an öffentlichen und kostenlosen Veranstaltungen, welche helfen sollen, Nachhaltigkeit in alle Bereiche von Schweizer Hochschulen einzubringen. Dieses Jahr fanden erstmals englischsprachige Anlässe statt.
Was bezwecken Sie mit der Nachhaltigkeitswoche?
Thierry Wüthrich: Bildungsinstitutionen kommt bezüglich Nachhaltigkeit eine besondere Verantwortung zu. Mit der Nachhaltigkeitswoche können wir das Thema interdisziplinärer angehen und zudem aufzeigen, dass unsere Forderungen nach hochschulübergreifenden Nachhaltigkeitsbemühungen umsetzbar sind. Nachhaltigkeit geschieht nicht nur top down, sondern gleichzeitig auf politischer, gesellschaftlicher und persönlicher Ebene. Mit unseren Veranstaltungen möchten wir zum Reflektieren, Debattieren und zum konkreten Handeln anregen. Denn wer eine Hochschule besucht, sollte den Status quo kritisch hinterfragen, sich Gedanken zur Gesellschaft machen und für eine Erweiterung des Horizonts offen sein.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen den fünf Hochschulen?
Nachhaltigkeit ist ein breites Thema mit vielen Aspekten und Ideen. Während dieser Woche entstehen interessante Synergien, die sich irgendwo zwischen Kunst, Lehre, Forschung und Technologie bewegen. Die Transdisziplinarität der Nachhaltigkeitswoche funktioniert erstaunlich gut, wäre aber ohne über 100 freiwillige Studierende nicht möglich. Das macht Mut und motiviert uns, unser Projekt weiterzuführen: Mittlerweile hat die Nachhaltigkeitswoche Nachahmer bekommen und findet auf der ganzen Welt statt.
Die achte Nachhaltigkeitswoche ist Geschichte. Was war dieses Jahr speziell?
Das diesjährige Motto lautete «Take Action!». Uns ist wichtig, das Thema Nachhaltigkeit jedem Einzelnen zugänglich zu machen: Lösungen und Handlungsoptionen aufzuzeigen sowie die Vielfältigkeit und die Freude dahinter, statt Einschränkung oder Hoffnungslosigkeit zu vermitteln. Nachhaltigkeit geht uns alle an, gemeinsam können wir etwas bewegen – gemeinsam kann es sogar befreiend sein! Veranstaltungen, Diskussionen und Workshops fanden unter anderem zu den Themen Baubiologie, nachhaltige Hochschulen, Ökofeminismus, Fleischverzicht, Do It Yourself, Konsumkritik, Zero Waste oder zur Verantwortung der Schweizer Konzerne statt. Auch eine Velobörse, ein Kleidertausch, gemeinsame Foodwaste-Zmittage und verschiedene Ausstellungen standen auf dem Programm.
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