Vertrauen Sie Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen?

19.09.2023
3/2023

Würden Sie sich von einem Roboter operieren oder pflegen lassen? Vertrauen Sie einer Diagnose, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt wurde? Oder nutzen Sie Gesundheits-Apps? Diese Fragen stellten wir Forschenden, Studierenden, Alumni sowie Besucherinnen und Besuchern an der diesjährigen Nacht der Technik der School of Engineering. Lesen Sie hier die Antworten.

Rebecca Nauli, Absolventin des Studiengangs Aviatik | «Ich würde mich von einem Roboter operieren lassen, wenn dieser genauer und besser arbeitet als ein Chirurg oder eine Chirurgin. Trotzdem wäre es mir wohler, wenn auch noch eine lebendige Person dabei ist, die mir vorab alles erklärt und bei unvorgesehenen Ereignissen die Leitung übernimmt.»

Rudi Fahl, Standortleiter Facility Management an der School of Engineering  | «Als Maschinenbauingenieur habe ich Vertrauen in die Technik und würde mich von einem Roboter operieren lassen – vorausgesetzt, dieser wurde zuvor gründlich getestet. Roboter sind wertvolle  Hilfsmittel, die den Menschen die Arbeit erleichtern, sollten aber nie ganz alleine zuständig sein.»

Mattis Künzli, Besucher an der Nacht der Technik | «Ich fände es okay, von einem Roboter operiert zu werden. Wenn Ärzte sie einsetzen, haben sie das bestimmt zuvor schon oft ausprobiert. Ich bin sehr interessiert an Technik und experimentiere selbst mit kleinen Robotern. Zum Beispiel habe ich einen Lego-Roboter programmiert. Das hat gut funktioniert.»

Melanie Hodel, Besucherin an der Nacht der Technik | «Mich von einem Roboter pflegen zu lassen, wäre mir nicht geheuer. Ich hoffe, es wird noch genügend Pflegepersonal geben, wenn ich alt bin und nicht mehr für mich selbst sorgen kann. Denn Menschen sind verschieden. Dagegen stelle ich mir die Betreuung durch einen Roboter sehr unpersönlich vor.»

Doreen Jahnke, Support Internationale Forschungsprojekte an der ZHAW | «Bei einer Pflege mit Robotern würde mir der menschliche Kontakt fehlen. Ich zahle auch beim Einkaufen lieber an einer von Menschen bedienten Kasse. Wenn Roboter jedoch das Personal entlasten, kann das durchaus Sinn machen. So hätten die Pflegenden vielleicht sogar mehr Zeit, mit mir zu plaudern.»

Mauro Alig, Absolvent des Studiengangs Aviatik | «Ich nutze eine Uhr, die diverse Vitalzeichen misst und auf eine App überträgt. Die Pulsmessung hilft mir, beim Sport die optimale Trainingsintensität zu ermitteln. Zudem wird der Kalorienbedarf berechnet. In der Prüfungszeit, die ich jetzt hinter mir habe,  ist das Stresslevel deutlich gestiegen und die Schlafqualität gesunken.»

Ben Röthlisberger, Studiengang Elektrotechnik | «Der Mini-Computer an meinem Handgelenk zeichnet meine Körperfunktionen auf und zählt die Schritte. An Arbeitstagen schaffe ich selten die empfohlenen 10‘000 Schritte, doch wenn ich freihabe, sind es oft bis zu 25‘000. Die ständige Selbstüberwachung  ist ein wenig eine Spielerei.»

Simon Künzli, Dozent am Institute of Embedded Systems | «Eine mithilfe Künstlicher Intelligenz erstellte Diagnose wäre im ersten Moment gewöhnungsbedürftig. Doch wenn die Ärztin oder der Arzt KI als hilfreich erachtet, habe ich Vertrauen. Schliesslich baut KI auf millionenfachen Daten auf. Ich bin gespannt, wie sich diese Anwendungen weiterentwickeln.»

Thomas Järmann, Leiter Lehre School of Engineering | «Wenn ich kränker wäre, würde ich ein elektronisches Patientendossier eröffnen. Es ist ohne Zweifel von Vorteil, wenn Laborwerte, Angaben zu Vorerkrankungen und durchgeführten Operationen sowie andere Daten zentral und zugänglich gespeichert statt auf verschiedene Praxen und Spitäler verteilt sind.»

Aufgezeichnet von Andrea Söldi

0 Kommentare

Sei der Erste der kommentiert!

Kommentar ist erforderlich!
Name ist erforderlich!
Gültige E-Mail ist erforderlich!
This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.