Vom Lab aus nach Indien
Mit dem Academia-Industry Training India fördert das an der ZHAW angesiedelte Leading House South Asia and Iran junge Sciencepreneurinnen und Sciencepreneure aus der Schweiz mit Interesse am indischen Markt.
«Das Academia-Industry Training India baut Brücken zwischen den Startup-Ökosystemen in der Schweiz und Indien», sagt Doris Hysek, die Leiterin des Leading House South Asia and Iran an der ZHAW. Das Programm ist ein innovationsbasiertes Förderinstrument des Leading House, das junge Forschende aus der Schweiz unterstützt, die ihre Forschungsresultate zu marktfähigen, innovativen Produkten und Lösungen entwickeln und sich neben dem Schweizer auch für den indischen Markt interessieren. Im Zentrum stehen angewandte Forschung und Innovation.
Unternehmerisches Potenzial auf zwei Kontinenten schärfen
Das Leading House ist vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mit der Umsetzung des Academia-Industry Training (AIT) India mandatiert. Für dessen Durchführung arbeitet es mit namhaften Partnern zusammen: Swissnex in India, Venturelab und Swiss-Indian Chamber of Commerce. Das Programm richtet sich an junge Forschende von Schweizer Fach- und Pädagogischen Hochschulen, Universitäten, Forschungsinstitutionen sowie von Technologiekompetenzzentren. «AIT India ermöglicht den Sciencepreneurinnen und Sciencepreneuren, ihr internationales Netzwerk auszubauen, ihr unternehmerisches Potenzial zu schärfen und sich speziell mit dem vielversprechenden, aber anspruchsvollen Markt Indien auseinanderzusetzen», so Hysek.
Kompetitives Programm
Für das AIT werden in einem kompetitiven Verfahren 10 Sciencepreneurinnen und Sciencepreneure ausgewählt. Herzstück des Programms sind die Camp-Wochen in der Schweiz (Lausanne und Zürich) und Indien (Delhi und Bangalore). Zusammen mit Coaches und Fachleuten entwickeln die Teilnehmenden ihre Projekte und Businesspläne sowie ihr unternehmerisches Profil weiter.
«Für uns als Schweizer Startup ist der indische Markt in seiner Dimension sehr interessant.»
In länderspezifischen Workshops und bei Unternehmensbesuchen erfahren sie mehr über das jeweilige Ökosystem. Sie knüpfen Kontakte in die Industrie, zu anderen Entrepreneurinnen und Entrepreneuren und neuen Partnern. So etwa Anand Verma, Gründer und CEO des Cleantech-Startups Perovskia Solar aus dem Kanton Waadt, dessen digitale Nanodrucktechnologie die Herstellung individualisierter Solarzellen ermöglicht, die sich in jedes Smart-Device-Design integrieren lassen: «Die Woche in Indien war hervorragend organisiert. Durch meine Teilnahme haben wir zudem vier neue Kunden gewinnen können. Für uns als Schweizer Startup ist der indische Markt in seiner Dimension sehr interessant.»
Aussicht auf zwei Innovation Grants
In mehreren Pitch-Sessions schärfen die Teilnehmenden darüber hinaus ihre Präsentationstechnik, um später mögliche Investorinnen und Investoren zu überzeugen. Das kommt ihnen auch am Ende des Programms zugute, denn dort konkurrieren sie um zwei Innovation Grants in der Höhe von je 10’000 Franken. Diese werden in einer finalen Pitch-Session von einer Fachjury an die beiden vielversprechendsten Startups vergeben, um die Weiterentwicklung ihrer Forschung zu marktfähigen Produkten und Lösungen sowie die Internationalisierung zu fördern.
«Wir werden den Grant nutzen, um unseren ersten Monitoringeinsatz in Indien zusammen mit lokalen Partnern finanziell zu unterstützen.»
Zuletzt gingen die beiden Grants an Perovskia Solar sowie Irmos Technologies, ein Startup, dessen Softwarelösung und kostengünstige Sensoren ein zuverlässiges Monitoring des baulichen Zustands von Gebäuden und Brücken ermöglichen. «Wir werden den Grant nutzen, um unseren ersten Monitoringeinsatz in Indien zusammen mit lokalen Partnern finanziell zu unterstützen», erklärt Panagiotis Martakis, Gründer und Geschäftsführer des Zürcher Startups. Basierend auf dem erfolgreichen Abschluss des Pilotprojekts, rechnet das Startup mit der Möglichkeit, die Tätigkeit in Indien auszuweiten.
Neue Ausschreibung
Im Juli 2023 schreibt das Leading House das AIT India erneut aus. Bewerben können sich Master- oder PhD-Studierende, Postdocs und Forschende von Schweizer Fach- und Pädagogischen Hochschulen, Universitäten, Forschungsinstitutionen sowie von Technologiekompetenzzentren.
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