Wissen, was heute gefragt ist
Andreas Läderach ist seit über 30 Jahren im Facility Management tätig. Nun absolviert er eine anspruchsvolle Weiterbildung: Angesichts neuer Herausforderungen im Beruf und der Diskussionen um höhere Rentenalter genau zum richtigen Zeitpunkt, wie er meint.
Seit gut elf Jahren arbeitet Andreas Läderach beim französischen Baukonzern Bouygues Energies & Services im Raum Basel. Mit seinen drei Bereichen Gebäudetechnik, Facility Management und Energie/Verkehr/Telekom zählt der Konzern in der Schweiz mit rund 5000 Angestellten zu den drei grössten seiner Branche. Seit Anfang Jahr ist Läderach im Facility Management Mandatsleiter für die Region Basel. In dieser Funktion verantwortet er mit einem Team von gut 16 Personen ein Mandat eines Grosskunden. Dieses umfasst 130 Liegenschaften auf einem zusammenhängenden Areal. Zum Mandat gehören unter anderem die Energielieferung und -verteilung, Wasser und Abwasser, die Mieterschaft und natürlich der Unterhalt der Gebäude.
Zusammenspiel von unterschiedlichen Interessen
Er ist mit seinem Team die Schnittstelle zu Behörden, Mieterschaft, Endverbrauchern und dem Eigentümer und ist mit allen technischen Belangen, mit Personalführung, Schulungen und Fragen der Sicherheit betraut. Läderachs Arbeitsalltag bewegt sich um Themen der Führung, des Controlling oder der Arbeitssicherheit. In seiner neuen Funktion komme er mit vielen und auch neuen Anspruchsgruppen des Areals in Kontakt; dieses Zusammenspiel von unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen sei sehr spannend für ihn, sagt er.
Gut 30 Jahre Berufserfahrung
Sein Weg ins Facility Management begann Ende der achtziger Jahre mit einer Lehre als Kältemonteur bei der damaligen Ciba-Geigy in Basel. Er arbeitete dann unter anderem als Projektleiter in einem Ingenieurbüro, war anschliessend Mitbegründer einer eigenen Firma, stellvertretender Abteilungsleiter bei einem grösseren Elektrotechnik-Unternehmen und schliesslich Account Manager einer Gebäudebewirtschaftungsfirma, für welche er den Standort Basel aufbaute. Alles in allem 30 Jahre Berufserfahrung, die der 51-Jährige nun schon mitbringt.
Vor gut fünf Jahren hat er als neues «Hobby», wie er es bezeichnet, die Weiterbildung entdeckt: «Ich merkte damals, dass ich in betriebswirtschaftlichen Fragen doch Defizite hatte.» Im Jahr 2016 bildete er sich zum eidgenössisch diplomierten Betriebswirt aus – und bekam Spass an der Materie: Seit Oktober 2020 absolviert er an der School of Management and Law den Master of Advanced Studies (MAS) in Business Administration, inzwischen ist er bereits an seiner Masterarbeit. Diesen Master will er dann noch mit einem zusätzlichen Semester zum Master of Business Administration (MBA) aufwerten.
Am meisten faszinieren ihn die Studieninhalte Strategie und Management, auch wenn diese im Moment in seinem Arbeitsalltag eine geringere Rolle spielen. Doch die Analysewerkzeuge habe er bei der Integration des neuen Mandats gut anwenden können und Personalthemen zur Führung seines Teams.
Im Kurs sind alle jünger als er
Ja, er sei der einzige «Ü50» im Studiengang, lacht er. Aber es sei ein Gewinn für ihn, mit jüngeren Teilnehmenden zusammenzukommen und zu erfahren, wie sie denken und handeln. «Ich würde es allen empfehlen, man darf da keine Berührungsängste haben», sagt er. Warum er diese anspruchsvolle Weiterbildung macht? Nebst der Freude und dem Interesse am Thema wollte er wieder à jour werden, wissen, was heute gelehrt wird und gefragt ist.
Ein Sprung ins mittlere Management könnte dann irgendwann vielleicht auch in Frage kommen. Ein Grund für seinen Entschluss war aber auch die Überlegung, dass er je nach Höhe des Rentenalters vielleicht dereinst länger als bis 65 Jahre wird arbeiten müssen. «Ich mache die Weiterbildung genau zum richtigen Zeitpunkt», ist er deshalb überzeugt.
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