Die Kultur des Teilens von Forschungswissen
Im Zentrum von Open Science stehen die Verfügbarkeit von Publikationen, Daten und Lernmaterialien. Forschende sollen zudem noch stärker zusammenarbeiten und Informationen austauschen und die Bevölkerung in die Forschung einbeziehen.
Offenes Wissen
Das wissenschaftlich erarbeitete Wissen soll für alle Personen offen und kostenlos zugänglich sein – sofern nicht schützenswert oder vertraulich.
Wissenschaftliche Publikationen – Open Access (OA)
Dazu gehören zum Beispiel von Fachleuten begutachtete Zeitschriftenartikel und Bücher, Forschungsberichte oder auch Konferenzpapiere. Sie können auf Online-Veröffentlichungsplattformen oder Online-Repositorien zugänglich gemacht werden.
Offene Forschungsdaten – Open Research Data (ORD)
Öffentlich gemacht werden digitale und analoge Daten in Form von Text, Bild und Ton, aber auch Analysecodes oder Workflows. Dabei geht es auch um die technische Aufbereitung von Daten, ihre Anonymisierung und Dokumentation.
Die Forschungsdaten sollen so abgelegt sein, dass die sogenannten FAIR-Prinzipien für die Offenlegung von Daten erfüllt werden. Das heisst, die Daten sollen auffindbar (findable), zugänglich (accessible), kompatibel (interoperable) und wiederverwendbar (reusable) sein.
Offene Bildungsressourcen – Open Educational Resources (OER)
Open Educational Resources (OER) sind Lehr- und Lernmaterialien, die bewusst offen gestaltet und mit spezifischen Verwendungsrechten versehen werden. OER sind Ausgangspunkt für neue didaktische Formate, die Partizipation, Co-Kreation und studentische Selbstlernszenarien unterstützen. Die ZHAW ist federführend beim nationalen OER-Repositorium Switch OER.
Öffentliche Fördergelder
Für die Finanzierung von Forschung und Wissenschaft an Hochschulen ist der Bund zuständig. Dies macht er hauptsächlich durch den SNF und die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung Innosuisse.
Beteiligte
Mit der Strategie und Umsetzung von Open Science befassen sich internationale und nationale Organisationen – eine Auswahl:
Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur UNESCO
Im November 2021 wurde die Unesco-Empfehlung zu Open Science (UNESCO Recommendation on Open Science) von allen 194 Mitgliedstaaten verabschiedet.
European Open Science Cloud (EOSC)
Die European Open Science Cloud der Europäischen Kommission sorgt für den Zugang zu wissenschaftlichen Daten und Datenverarbeitungsplattformen. Auch die Schweiz ist dem Verband angeschlossen.
Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI)
Auftraggeberin der Open-Access-Strategie sowie der Strategie für Open Research Data.
Staatliche Förderinstrumente
- SNF und Innosuisse
- Akademien der Wissenschaften Schweiz: Sie fördern die Vernetzung der wissenschaftlichen Gemeinschaft.
Hochschulverband swissuniversities
Die Delegation Open Science des Hochschulverbandes setzt unter anderem die Open-Access-Strategie in der Schweiz um.
Wissenschaftsverlage
Rund drei Viertel der Lizenzausgaben in der Schweiz fallen auf die drei grossen Verlage Springer Nature, Elsevier und Wiley.
Konsortium Schweizer Hochschulbibliotheken
Das Konsortium der Schweizer Hochschulbibliotheken handelt mit Wissenschaftsverlagen Lizenzen für den Zugriff auf digitale Publikationen aus.
Quellen
Schweizerischer Nationalfonds: data.snf.ch/stories/open-research-data-2023-de.html, www.snf.ch/de/PPHjxRR5rDBOB5F2/seite/jahresbericht
Innosuisse: www. innosuisse.admin.ch/de, Geschäftsbericht 2023
Swissuniversities : www.swissuniversities.ch/themen/open-science
Konsortium Schweizer Hochschulbibliotheken: consortium.ch
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