«Soziale Norm und Echtzeit-Feedbacks sind Ansporn beim Klimaschutz»

21.03.2023
1/2023

Kollektiver Anreiz und Echtzeit-Feedbacks können auch mässig interessierte Konsumentinnen und Konsumenten zu mehr Klimaschutz bewegen. Drei ZHAW-Fachleute im Gespräch über unseren jetzigen und künftigen Wohn- und Lebensstil.

Seltener fliegen, weniger Fleisch essen, seltener Auto fahren – daran denken wir immer zuerst, wenn es um einen nachhaltigeren Lebensstil geht. Wie wir wohnen beziehungsweise wie viel Wohnfläche wir beanspruchen, wird selten thematisiert. Weshalb?

Bernadette Sütterlin: Bei der Reduktion der Wohnfläche handelt es sich natürlich um eine viel einschneidendere Massnahme, als wenn man beschliesst, weniger Fleisch zu essen. Zudem fehlt sicher allgemein auch das Bewusstsein, welche Hebelwirkung die Reduzierung der Wohnfläche in Bezug aufs Energiesparen und die Emissionen hätte. Ein weiterer Grund ist, dass die Wohnfläche noch stark mit dem Statusdenken verknüpft ist: Ein Umzug in eine kleinere Wohnung würde wie ein sozialer Abstieg empfunden.

«In Dänemark bietet die Gemeinde Hausbesitzenden eine kleinere Alternative für ihr Zuhause an, wenn die Kinder ausgezogen sind.»

Matthias Haase, Spezialist für nachhaltige Gebäudeplanung

Devi Bühler: Beim Wohnen ist alles etwas komplexer. Bewohnerinnen und Bewohner allein können da wenig bewirken. Es braucht Massnahmen auf allen Ebenen – Bauherrschaft, Investierenden, Behörden, alle müssen aktiv werden. Unsere Gebäude sind häufig nicht so gebaut, dass man aus einer Wohneinheit einfach zwei Einheiten machen kann, dann etwa wenn die Kinder erwachsen sind.

Matthias Haase: Aus Dänemark habe ich ein gutes Beispiel gehört. Dort bietet die Gemeinde den Hausbesitzenden, denen die eigenen vier Wände zu gross werden, wenn die Kinder ausgezogen sind,  eine kleinere Alternative an. Diese liegt vielleicht auch zentraler oder ist günstiger und einfacher zu bewirtschaften. Das grosse Haus wird dann frei für eine junge Familie mit Kindern. Eine kleinere Wohnfläche allein bringt aber nicht automatisch schon eine Verbesserung hinsichtlich Klimaschutz.

«Zu wissen, dass man mit seinem Verhalten etwas für die Umwelt macht und sich moralisch gut verhält, führt zu einer höheren Lebenszufriedenheit.»

Bernadette Sütterlin, Verhaltenspsychologin

Sondern?

Haase: Es kommt ja auf den Energiestandard des Gebäudes an. Hierfür sind mittlerweile Energieausweise Pflicht, wenn man seine Immobilie verkaufen will. Selten sind die Energiewerte aber Entscheidungskriterium für eine Wohnung oder ein Haus. Da spielen viele andere Parameter eine Rolle – etwa die Lage oder der Preis. Bisher konnten wir leider noch keine direkte Korrelation zwischen Hauspreis und Energieverbrauch eines Gebäudes beobachten.

Wohnbaugenossenschaften experimentieren mitunter mit strengeren Regeln: Wer dort einziehen will, darf kein Auto besitzen oder muss einen nachhaltigen Lebensstil pflegen. Würden Sie da einziehen?

Haase: Ich würde da einziehen. Wir dürfen uns nichts vormachen: Früher oder später kommen solche Regeln vermehrt. Jetzt sind jene Genossenschaften noch die Vorreiter, die zeigen, was eigentlich ein konsequenter Klimaschutz bedeuten würde. Je mehr Zeit wir verstreichen lassen und je krasser die Klimakrise wird, desto mehr wird aber auch die Politik mit solchen Verboten und Anweisungen agieren müssen.

Frau Sütterlin, wie sind Menschen für solche strengen Regeln zu begeistern?

Sütterlin: Hierfür sind natürlich solche Menschen offener, die generell schon den Voluntary Simplicity Lifestyle praktizieren. Bei anderen, die dadurch ihre Freiheit eingeschränkt sehen, kann dies gar zu konträren Verhaltensweisen führen. Personen, die nicht durch intrinsische Motivation angetrieben werden, neigen auch eher zu negativen Übertragungseffekten. So jemand sagt sich dann: Ich habe eine kleinere Wohnung, deshalb darf ich weiter weg in die Ferien verreisen. Mit Regeln oder finanziellen Anreizen allein kann man Verhalten nicht wirklich auf lange Sicht nachhaltig verändern, wenn die intrinsische Motivation fehlt.

«Seit dem Start vor anderthalb Jahren haben über 130 Menschen im KREIS-Haus übernachtet.»

Devi Bühler, Spezialistin für Kreislaufwirtschaft im Wohn- und Baubereich

Wie motiviert man mässig interessierte und bequeme Konsumentinnen und Konsumenten zu klimafreundlichem Verhalten?

Sütterlin: Man sollte nicht immer nur von Verzicht sprechen, sondern auch von den weiteren positiven Nebeneffekten, die klimafreundliches Verhalten haben kann. Wenn man zum Beispiel das Fahrrad nimmt oder zu Fuss geht, hat dies einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Weniger Konsum führt auch zu mehr Freiheiten in Bezug auf Zeit und Raum. Studien haben zudem gezeigt: Wenn man weiss, dass man sich moralisch gut verhält, ist man auch mit seinem Leben zufriedener.

Frau Bühler, wie vermittelt man Nachhaltigkeit als etwas Erstrebenswertes – trotz des Verzichts, der häufig damit verbunden wird?

Bühler: Am Ende hängt es davon ab, ob man gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern gute, sinnvolle und kreative Lösungen findet und wie der ganze Transformationsprozess begleitet und umgesetzt wird. Man muss die nötigen Anstrengungen unternehmen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner Angebote als angenehm empfinden. Wenn sie sich angesprochen fühlen, werden diese Massnahmen gar nicht als Verzicht wahrgenommen.

Klimaneutralität und Suffizienz sind sehr abstrakte Begriffe. Wie sich nachhaltiges Wohnen anfühlt, das haben Sie, Devi Bühler, mit dem nahezu autarken, kreislauffähigen KREIS-Haus in Feldbach am Zürichsee erlebbar gemacht. Wie gross ist das Interesse?

Bühler: Seit dem Start des Angebots vor anderthalb Jahren haben über 130 Leute im Kreis-Haus übernachtet. An den Führungen nahmen über 800 Menschen teil. Hinzu kommen über 400 Interessierte am ersten Tag der offenen Tür. (Siehe auch Box am Ende des Interviews.)

«Man muss die nötigen Anstrengungen unternehmen, damit die Bewohnerinnen und Bewohner sich angesprochen fühlen. Dann werden diese Massnahmen gar nicht als Verzicht wahrgenommen.»

Devi Bühler, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen

Wie waren die Reaktionen?

Bühler: Die Rückmeldungen sind sehr positiv. Wir wollen ja auch, dass sich die Leute dort wohlfühlen. Alles, was man zum Leben braucht, steht zur Verfügung – aber halt auf eine möglichst ressourceneffiziente Art und Weise. Die grössten Vorbehalte wurden gegenüber dem Trocken-WC geäussert. Alle Interessierten waren aber positiv überrascht, dass es keine unangenehmen Gerüche gibt und wie spannend die Technik dahinter ist.

Möchte jemand auch dauerhaft in einem kreislauffähigen Haus wohnen?

Bühler: Von den Kurzzeitbewohnenden haben 97 Prozent gesagt, sie könnten sich das vorstellen, dauerhaft in einem solchen Haus zu wohnen, 51 Prozent von ihnen sogar ohne Vorbehalte, 46 Prozent, wenn es noch die eine oder andere Anpassung gäbe. 3 Prozent geben an, bereits so zu wohnen. Keiner der Besuchenden hat also angegeben, sich nicht vorstellen zu können, in einem nachhaltig gebauten Haus zu leben. Das hat mich selbst positiv überrascht. Schliesslich ist es ja ein Forschungsprojekt, da läuft nicht immer alles rund. Klar sind diese Feedbacks für die Gesamtbevölkerung nicht repräsentativ. Denn die Besuchenden des KREIS-Hauses bringen meist eine gewisse Affinität zu Umweltthemen mit. Aber es zeigt eben auch: Es gibt ein Potenzial an First Movern. Zudem bin ich zuversichtlich, angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins bei den jungen Leuten.

Herr Haase, Sie beschäftigen sich in dem grossen interdisziplinären Projekt Renowave mit der Transformation von bestehenden Gebäuden und Siedlungen hin zu mehr Nachhaltigkeit. Das ist sicher schwieriger, als neu zu bauen. Was ist dort geplant?

Haase: Die Gebäude sind ja zum Teil 50 oder noch mehr Jahre alt. Die kann man nicht einfach abreissen und neu bauen entsprechend dem KREIS-Haus-Modell. Dafür hätten wir gar nicht die Ressourcen. Also müssen wir die energetische Renovierungsrate von heute knapp einem Prozent auf 3 oder 4 Prozent jährlich erhöhen, um den CO2-Fussabdruck in dem erforderlichen Zeitrahmen reduzieren zu können. In interdisziplinären Teams wird geprüft, wo die verschiedenen Stellschrauben sind, um etwas wirkungsvoll und nachhaltig zu verändern.

Wie sieht das konkret aus?

Haase: Das Projekt Renowave (siehe auch Box am Ende des Interviews) gliedert sich in vier Bereiche: Zuerst schauen wir, welche Förderprogramme und Initiativen es auf regionaler, kantonaler oder kommunaler Ebene gibt, wie zum Beispiel kostenlose Energieberatungen, die man unter Hausbesitzenden bekannter machen könnte. Im zweiten Teil untersuchen wir neuartige technische und architektonische Lösungen für energetische Fassadensanierungen. Mit industriell vorgefertigten Fassaden etwa lässt sich eine komplette Hausfassade in einem Tag austauschen.

Dann müsste niemand mehr ausziehen.  

Haase: Und die Beeinträchtigungen durch Lärm etc. würden stark minimiert. Damit solche Sanierungen auch umgesetzt werden können, schauen wir im dritten Teil neuartige Finanzierungsmodelle an. Finanzdienstleister könnten spezielle Angebote für solche energetischen Renovierungen kreieren, wie das zum Beispiel die Raiffeisenbank macht, mit der wir zusammenarbeiten. Der vierte Bereich beschäftigt sich mit neuen Geschäftsmodellen für Bauunternehmungen. Denkbar wären hier One-Stop-Shops, die sich um alles kümmern, was mit einer energetischen Sanierung zu tun hat, sodass Investorinnen und Investoren nur eine einzige Anlaufstelle hätten.

«Bei Sanierungen oder neuen Heizungen müsste man stärker auf die Betriebskosten fokussieren.»

Matthias Haase, Institut für Facility Management

Wo sehen Sie Schwierigkeiten bei der energetischen Renovierung der bestehenden Gebäude?

Haase: Neben fehlenden finanziellen Ressourcen erschweren unterschiedliche Eigentümerinteressen klimaneutrale Sanierungen. Wir haben das am Fallbeispiel der Siedlung Büel in Dinhard bei Winterthur untersucht. Diese Siedlung stammt aus den 70er Jahren. Die 51 Wohneinheiten haben 51 verschiedene Eigentümerinnen und Eigentümer. Sie spiegeln den Durchschnitt der Schweizer Gesellschaft: Wenigverdienende, ältere Bewohnende, junge Familien etc. Immer neun Gebäude teilen sich eine Wärmezentrale für Heizung und Warmwasser.

Da ist es sicher nicht leicht, zu einer Entscheidung zu kommen.

Haase: Viele Eigentümerinnen und Eigentümer haben Angst, die Sanierungen finanziell nicht stemmen zu können. Oder sie sind schon älter und sehen keinen Sinn mehr darin. Das könnte man ändern, indem man nicht wie bisher zu stark auf die Investitionskosten fokussiert, wenn etwa eine neue Heizung eingebaut werden soll, sondern auf die Lebenszykluskosten. Denn hinsichtlich Betriebskosten ist eine Wärmepumpe einer Ölheizung klar überlegen. Die Co-Benefits einer Sanierung müssten stärker betont werden: Man spart Energie und damit laufende Kosten. Zusätzlich steigert man das Wohlbefinden und den Wert des Eigentums. Berücksichtigt man dann noch die CO2-Einsparung, ist es ein leichtere Entscheidung.

Es gibt viele Informationen, Förderprogramme, Energieausweise, und doch geht der Klimaschutz beim Wohnen langsam vorwärts. Weshalb?

Sütterlin: Oft erreichen die Informationen die Leute nicht, oder sie sind zu komplex. Die Wissens- und Informationsvermittlung ist ein oft verwendeter Ansatz. Er bedingt jedoch, dass die Leute auch wirklich motiviert sind, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Was generell gut funktioniert, ist die Nutzung des sozialen Einflusses.

«Die Bewohnerinnen und Bewohner orientieren sich am Verhalten der anderen und wollen besser oder zumindest gleich gut sein.»

Bernadette Sütterlin, Institut für Nachhaltige Entwicklung

Was heisst das?

Sütterlin: Man kann sich zum Beispiel in einer Siedlungen Freiwillige suchen, die sehr motiviert und sehr gut vernetzt sind – sogenannte Block Leader. Diese können anderen Siedlungsbewohnern und -bewohnerinnen Informationen vermitteln und sie dazu bewegen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, oder sie bei der Umsetzung von gewissen Verhaltensweisen unterstützen. Eine weitere Möglichkeit, um eine Verhaltensänderung anzustossen, ist, soziale Normen bewusst zu machen. Diesen Ansatz haben wir in  einer Studie zur Reduktion des Energieverbrauchs im Hüttengraben-Areal in Küsnacht erfolgreich eingesetzt (siehe auch Box am Ende des Interviews).

Und wurde das Ziel erreicht?

Sütterlin: Ja. Indem wir den Mieterinnen und Mietern wöchentlich den Warmwasserverbrauch ihres Haushalts und jenen des Durchschnitts der anderen Haushalte zugespielt haben, wurde eine soziale Norm – das heisst, wie andere sich verhalten oder welches Verhalten erwartet wird – bewusst gemacht, und es wurde ein sozialer Vergleich angestossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner orientierten sich am Verhalten der anderen und wollten besser oder zumindest gleich gut wie die Nachbarn sein. Das hat zu einer starken Reduzierung des Warmwasserverbrauchs geführt. Der Mensch  möchte Teil einer sozialen Gruppe sein und strebt nach sozialer Anerkennung. Dieses Bedürfnis kann man sich entsprechend zunutze machen, um ein energiefreundliches Verhalten zu fördern.

Wissensvermittlung allein reicht also nicht?

Sütterlin: Es braucht die Kombination mit anderen Ansätzen zur Verhaltensänderung. Das kann die Nutzung des sozialen Einflusses sein oder der Einsatz eines Echtzeit-Feedbacks. Viele kennen mittlerweile die digitale Handbrause Amphiro, die ein Echtzeit-Feedback zum Wasserverbrauch beim Duschen gibt. Wenn ich beim Duschen direkt auf dem Display sehe, wie ich mit meinem Duschverhalten Einfluss auf den Energieverbrauch nehmen kann und wie stark die Eisscholle schmilzt, auf der ein Eisbär steht, dann fördert das die Selbstwirksamkeit. Denn ich sehe direkt, dass ich mit kleinen Verhaltensänderungen schon eine grosse Wirkung erzielen kann.

Leben im KREIS-Haus

KREIS-Haus steht für Klima- und Ressourcen-Effizientes Suffizienz-Haus. Das Projekt zeigt auf, wie eine funktionierende Kreislaufwirtschaft auf kleinstem Raum in Gebäuden umgesetzt werden kann. Von den Baumaterialien bis zu den Nährstoffen aus dem Abwasser – alles befindet sich im Kreislauf. Im KREIS-Haus erleben Besucher hautnah, was Klimaneutralität und Suffizienz bedeuten, und werden gleichzeitig Teil des Forschungsprojektes.

Das Schraubfundament.

Das Trocken-WC.

Die Küchenzeile.

Das Badezimmer.

Der Wohnraum

Der Wohnraum wird Schlafraum.

Der Dachgarten.


Renowave: Dekarbonisierung des Schweizer Gebäudebestands

Gebäude sind eine Hauptquelle der Schweizer CO2-Emissionen. Der Gebäudebestand wird auch in den kommenden Jahrzehnten den überwiegenden Teil des sektoriellen Energiebedarfs ausmachen. Die Herausforderungen für eine Sanierung sind vielschichtig und betreffen verschiedene Disziplinen. Renowave ist eines der  Flagship-Projekte der Förderagentur des Bundes Innosuisse und befasst sich mit der Gebäudesanierung in einem Prozess der Co-Konstruktion zwischen Forschenden und Umsetzungspartnern, die die beteiligten Interessengruppen repräsentieren. Solche systemischen Innovationen werden eine wichtige Rolle dabei spielen, die Renovierung sowohl quantitativ (Renovierungsrate) als auch qualitativ (Performance) anzukurbeln, um die Ziele der langfristigen Klimastrategie der Schweiz zu erreichen.


Kollektiver Anreiz zum Energiesparen im Hüttengraben-Areal

Am Beispiel des Hüttengraben-Areals in Küsnacht haben Forschende untersucht, wie Menschen zum Energiesparen motiviert werden können beziehungsweise dieses mittragen. In drei Teilstudien wurden die Bereiche Elektrizität, Warmwasser und Heizwärme analysiert. 38 von 69 Haushalten beteiligten sich. Einen entscheidenden Impuls erhielt das Projekt durch eine Art Stromsparwettbewerb. Drei Teams à rund zehn Haushalte sollten während sechs Wochen so viel Strom sparen wie möglich. Während dieser Zeit erhielten die Teilnehmenden jede Woche einen Newsletter mit Informationen zum eigenen Stromverbrauch, zum Stromverbrauch ihrer Gruppe und zum Verbrauch der anderen Gruppen. Zudem wurden ihnen jedes Mal konkrete Spartipps mitgeliefert. Ein Team aus Forschenden der ZHAW und der HSLU untersuchte vor allem die Auswirkungen auf den Warmwasserverbrauch. Zu diesem Zweck wurde in allen beteiligten Haushalten zusätzlich zu den oben genannten Massnahmen die digitale Duschanzeige der Firma Amphiro installiert. Diese zeigt den Personen während des Duschens den Wasserverbrauch an und welche Umweltauswirkungen ihr Verhalten hat. Das Ergebnis: Die Forschenden beziffern den langfristigen Spareffekt hierbei mit 10 Prozent. «Er ist auf das Echtzeit-Feedback der Duschanzeige und das vermittelte Handlungswissen in Form von Spartipps zurückzuführen, aber auch darauf, dass wir die Menschen ermuntert haben, sich mit ihren Nachbarn zu vergleichen. Damit haben wir bei ihnen eine soziale Norm bewusst gemacht und einen sozialen Vergleich angestossen – beides Elemente, die handlungsleitend wirken», so ZHAW-Verhaltenspsychologin Bernadette Sütterlin.

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