Sustainability Booster: Green Metals will Edelmetalle aus Müll zurückgewinnen

20.06.2023
2/2023

Der Sustainability Booster richtet sich sowohl an Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihrem nachhaltigen Startup nochmals mehr Schub verleihen wollen, als auch an jene, die noch ganz am Anfang stehen oder einfach Teammitglieder für ein Projekt suchen. Einen Schub erhielt auch Bianka Grosshäuser Startup Green Metals.

«Wer sich für den Kurs anmeldet, muss nicht zwingend eine eigene fertige Idee mitbringen», sagt Mélanie Binggeli von der ZHAW-Fachstelle Entrepreneurship, die für das Programm ZHAW Sustainability Booster verantwortlich ist. Ähnlich wie in den Startup-Trainings von Startup Campus würden auch in diesem Format Geschäftskonzepte identifiziert und auf ihre Machbarkeit hin evaluiert. Workshops und Coachings behandeln rechtliche, finanzielle oder marketingspezifische Fragen der Unternehmensgründung und zeigen auf, wo und wie sich nachhaltige Unternehmen von anderen unterscheiden. So widmet sich das Programm zum Beispiel der Frage, worauf Kapitalgebende besonders achten, wenn sie in nachhaltige Startups investieren, wie Binggeli ausführt. Am Ende erwartet die Teilnehmenden ein Wettbewerb – die Startups mit den vielversprechendsten Geschäftsideen erhalten sechs Monate Support im Runway Startup Incubator, einen Geldpreis und die Teilnahme an einer Nachhaltigkeitskonferenz.

 ZHAW Sustainability Booster für Green Metal

Für Bianka Grosshäuser waren gerade die Safaris, wie die Besuche bei nachhaltigen Startups genannt werden, eine sehr bereichernde Erfahrung. «Einen solchen Einblick zu erhalten und vor Ort Fragen stellen zu können, hat mir viel gebracht», sagt die promovierte Biochemikerin, die vergangenes Jahr am Sustainability Booster teilgenommen hat.

Mit Green Metals arbeitet Grosshäuser inzwischen an ihrem eigenen Startup und hat dafür auch schon einen potenziellen Partner gefunden. Der Fokus des Unternehmens ist die Rückgewinnung von Edelmetallen im Müll. «Noch immer landen Materialien wie Kupfer, Silber oder Aluminium häufig im gewöhnlichen Haushaltsabfall», erklärt die Jungunternehmerin. Kehrichtverwertungsanlagen könnten diese aber meist nur zu etwa zwei Dritteln wieder aus der Abfallschlacke extrahieren. Gerade sehr kleine Metallkörner liessen sich mit gängigen Aufbereitungsverfahren schwer herausfiltern.

Abfallrückstände nicht nur Kostenfaktor

Green Metals will künftig mit eigens entwickelten Installationen dazu beitragen, dass diese wertvollen Rohstoffe vollständig zurückgewonnen und wiederverwendet werden können. Derzeit ist Grosshäuser dabei, den Markt zu sondieren und sich einen Überblick über die zahlreichen, sich stetig ändernden Regulierungen in der Branche zu verschaffen, wie sie sagt. Liessen sich Edelmetalle dereinst im grossen Stil extrahieren, könnten auch mit der zurückgebliebenen Schlacke ganz neue Wege beschritten werden, gibt die Gründerin zu bedenken. Diese Abfallrückstände wären dann nicht mehr ein Kostenfaktor – weil sie eben auch nicht mehr auf einer Deponie gelagert werden müssten, sondern zu brauchbarem Material würden, das etwa im Strassenbau eingesetzt werden könnte.

ZHAW Sustainability Booster

The ZHAW Sustainability Booster is open for everyone who has a sustainable or social idea or startup or who would like to contribute to one. In a very short time, participants will learn the most important points on how to build a sustainable startup, including workshops and free 1:1 coachings with experts, startup lawyers and an impact investor, and great prices to win at the final pitching event. Find out more and sign up for the kick-off on 11 October 2023 now.

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