Sie produzieren Convenience Food statt Food Waste

20.06.2023
2/2023

Mit ihrem Start-up Hängry Foods produzieren drei ZHAW-Studierende Fertigmahlzeiten aus überschüssigen Lebensmitteln. Zudem bieten sie Beratungen für die Vermeidung von Food Waste an.

Die Idee für Hängry Foods blinkte in den Köpfen von Ximena Franco und Sophia Graupner erstmals Ende 2021 auf. «Wir erzählten unserem Umfeld in den Weihnachtsferien davon und merkten: Die Idee kommt an», sagt Franco, die mit Graupner Lebensmitteltechnologie an der ZHAW studiert – beide stehen kurz vor Abschluss ihres Studiums. 2022 arbeiteten sie die Idee für Hängry Foods weiter aus: «Wir wollten überschüssige Lebensmittel retten und leckeres, gesundes, abwechslungsreiches Convenience-Food anbieten», sagt Graupner.

«Wir wollten überschüssige Lebensmittel retten und leckeres, gesundes, abwechslungsreiches Convenience-Food anbieten.»

Sophia Graupner, Co-Gründerin Hängry Foods

Bald stiess Mitstudent Valentin Holenstein dazu, und zu dritt steckten sie alle Ressourcen, die neben dem Studium blieben, in Hängry Foods. Mit Erfolg: Sie wurden nicht nur ins Sustainable Impact Program der ZHAW aufgenommen, mit dem die Hochschule Nachhaltigkeitsprojekte von Studierenden fördert, sondern gewannen bei der alljährlichen ZHAW Startup Challenge 2022 den ersten Preis und erhielten einen Arbeitsplatz im Runway Startup Incubator, wo sie auch gecoacht wurden.

Auf der Suche nach Industriepartnerschaften

Nach einer Testphase, in der sie ihre Menüs kochten und an Kunden brachten, wollen sie nun mit Industriepartnern zusammenarbeiten: «Auf der einen Seite geben uns Industriepartner ihre nicht mehr benötigten Nebenströme, damit wir diese zu Produkten weiterverarbeiten können. Ausserdem erhalten wir von Industriepartnern leicht fehlerhaftes Gemüse, das bei der Warenannahme aus verschiedensten Gründen aussortiert wurde», erklärt Graupner. Diese Produkte verkaufen sie einerseits als Halbfabrikate, vorrangig an die Gastronomie, beispielsweise in Form geschnittener Tiefkühlkarotten.

«Es war ein grosser Vorteil, dass wir unser Startup während des Bachelorstudiums gegründet haben.»

Ximena Franco, Co-Gründerin Hängry Foods

Oder sie stellen die Komponenten zu einem Menü zusammen und verkaufen sie als Fertiggericht zum Aufwärmen. «Aktuell befinden wir uns in vielen Gesprächen und planen, auf Herbst 2023 marktreif zu sein.» Da Food Waste für viele Unternehmen zwar wichtig, aber auch mit Vorurteilen behaftet ist, bietet Hängry Foods auch diesbezüglich Beratungen an. «Es war ein grosser Vorteil, dass wir unser Startup während des Bachelorstudiums gegründet haben», sagt Franco. So hätten sie nicht nur neues Wissen direkt einarbeiten, sondern auch Unterstützungsangebote der ZHAW nutzen können. «Daneben brauchten wir Motivation, Fokus, Herzblut und durften vor allem den Spass nicht verlieren – sonst wäre es unmöglich gewesen, so viel Arbeit, Zeit und Nerven reinzustecken», so Graupner.

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