Überzeugende Ideen zum Blühen bringen
Die School of Engineering fördert unternehmerisches Denken und Handeln ihrer Studierenden seit einem Jahr mit einer eigenen Initiative. Sie vermittelt erfahrene Mentorinnen und Mentoren und leistet Brückenfinanzierungen.
Nicht ewig reden, sondern wagen: Das rät Helmut Grabner jungen Menschen, die ein Startup gründen möchten. «Man muss Entscheidungen treffen und kann aus Fehlern lernen.» Der Professor für Data Analysis and Machine Learning hat selbst eine Firma aufgebaut. An der School of Engineering gibt er seine Erkenntnisse weiter. Zusammen mit Philipp Ackermann und Matthias Rosenthal, die ebenfalls langjährige Erfahrungen als Unternehmer mitbringen, leitet er die Entrepreneurship Initiative. Seit einem Jahr unterstützt diese gezielt Studierende sowie Mitarbeitende, die eine innovative Geschäftsidee umsetzen wollen. Sie tut dies nach dem Grundsatz «Lernen von Vorbildern».
Giesskanne als Symbol
Die Initiative vermittelt den Teilnehmenden Startup-erfahrene Mentorinnen und Mentoren, schult sie in unternehmerischem Denken und Handeln und leistet Brückenfinanzierungen. Sie vernetzt innovative Personen zudem über die School of Engineering hinaus. Sie schliesst sich dazu auch bestehenden Programmen sowie Veranstaltungen der ZHAW an und engagiert Alumni für das Mentoring-Programm oder als Lehrbeauftragte. «Wir bringen überzeugende Ideen zum Blühen», sagt Grabner. Die drei Dozenten illustrieren ihre Tätigkeit mit dem Bild einer Giesskanne, welche Pflanzen mit Nahrung versorgt. Eine blaue Giesskanne ist nicht nur auf den verschiedenen Unterlagen zu sehen, sondern auch als Giveaway zu haben. Sie ist mit dem Slogan «Machen ist wie wollen, nur krasser» bedruckt.
Ohne rosa Brille
Um ein Unternehmen zu gründen und erfolgreich zu führen, braucht es Leidenschaft und Durchhaltewillen. Man arbeitet viel und hart. «Man muss für seine Idee brennen», sagt Helmut Grabner. Er betont, dass den Studierenden ein realistisches Bild vom Entrepreneur-Dasein vermittelt werde. «Wir spielen mit offenen Karten.» Die Initiative betreut zurzeit sechs Teams. An der jährlichen ZHAW Startup Challenge platzierten sich im Mai Studierende der School of Engineering auf den ersten drei Rängen – zwei davon sind zudem Teil der Entrepreneurship Initiative des Departements. «Das bestärkt uns, das Potenzial, das wir im Bereich Entrepreneurship haben, weiter auszubauen», zeigt sich Helmut Grabner begeistert.
«Unternehmerische Fähigkeiten sind nicht nur für ein eigenes Startup wertvoll.»
Unternehmerisches Denken soll auch in den Studiengängen mehr Gewicht erhalten. «Wir nehmen das Thema in Curricula auf», sagt Grabner. Interessierte können in fächerübergreifenden Modulen zusätzliche Credits erwerben, werden von Mentorinnen und Mentoren betreut und erhalten am Ende des Studiums ein Zertifikat. Ab dem Herbstsemester 2023 ist dies vorerst in den Fachrichtungen Aviatik, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen möglich. Nach der Pilotphase werden weitere Studienrichtungen hinzukommen. «Unternehmerische Fähigkeiten sind nicht nur für ein eigenes Startup wertvoll», sagt Grabner. Mitarbeitende, die aktiv selbst Verantwortung übernähmen, seien in der Berufswelt insgesamt sehr gefragt.
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