VirtaMed stellt Simulatoren für das Chirurgietraining her
Die Firma VirtaMed entstand aus einem Projekt von ZHAW und ETH und zeigt beispielhaft, wie eine Zusammenarbeit mehrerer Hochschulen aussehen kann. Heute ist VirtaMed ein international erfolgreiches Unternehmen.
Von einem jungen Unternehmen kann man bei VirtaMed beinahe nicht mehr sprechen. Gegründet wurde die Firma bereits 2007. Das in Schlieren sitzende Unternehmen hat sich auf hochrealistische Chirurgiesimulatoren spezialisiert und ist damit inzwischen weltweit erfolgreich. An mehreren Standorten rund um den Globus ist VirtaMed präsent.
Vom Forschungsprojekt zur Firma
Daniel Bachofen, Alumnus der ZHAW School of Engineering, ist Mitbegründer des Unternehmens und erinnert sich noch gut an den Start vor mehr als 15 Jahren. «Das Unternehmen ging aus einem gross angelegten Forschungsprojekt für einen Chirurgiesimulator mit Beteiligung der School of Engineering, der ETH Zürich und der ETH Lausanne hervor», so Daniel Bachofen. «Ich selbst war nach meinem ZHAW-Studium bereits wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für angewandte Informationstechnologie (InIT) und wir von der ZHAW waren vor allem für den Software-Engineering-Part zuständig, also für die Software-Architektur und das Framework, das die entwickelte Software verbindet», erklärt Bachofen.
Grundlagenforschung und Praxisorientierung
Ziel des Projekts war es, einen Chirurgiesimulator für Ärztinnen und Arzte zu entwickeln, mit dem, ähnlich wie bei Pilotinnen und Piloten in einem Flugsimulator, das Operieren unter realen Bedingungen trainiert werden kann. Da nach Ende des Projekts das Feedback von Ärzten sehr positiv ausfiel, dachten sich sechs Projektbeteiligte, daraus ein Unternehmen zu gründen, wobei anfangs ein ETH-Doktorand und Daniel Bachofen operativ tätig wurden. «Meine Rolle war es dabei, den Prototyp zu einem fertigen Produkt weiterzuentwickeln», sagt Bachofen. Die Idee der Gründer ging auf und führte schliesslich zu einem erfolgreichen Unternehmen.
«Neben dem ganzen Know-how der ETH hat es den Pragmatismus und die Hands-on-Mentalität der ZHAW gebraucht, um aus dem Prototyp ein fertiges Produkt zu entwickeln.»
Für Bachofen zeigt VirtaMed beispielhaft, wie eine erfolgreiche Zusammenarbeit von ZHAW und ETH aussehen kann: «Neben dem ganzen Know-how der ETH hat es den Pragmatismus und die Hands-on-Mentalität der ZHAW gebraucht, um aus dem Prototyp ein fertiges Produkt zu entwickeln», sagt Bachofen. «Weder Absolvierende der einen noch der anderen Hochschule hätten das so allein geschafft», ist sich der 43-Jährige heute sicher. Dabei geholfen habe ihm rückblickend vor allem der hohe Praxisanteil, das Suchen nach Lösungen und das «Tüftlerische», das Studierenden an der ZHAW vermittelt werde, so Bachofen.
Starke Verbindung zur Hochschule
Bis heute ist auch die Verbindung zwischen der ZHAW und VirtaMed nicht gerissen. Daniel Bachofen hielt regelmässig Vorlesungen an der School of Engineering, die inzwischen ein Kollege übernommen hat, und VirtaMed selbst begleitet als Industriepartner immer wieder Abschlussarbeiten von Studierenden. Die jüngste Zusammenarbeit besteht aktuell durch das Innosuisse-Projekt «Proficiency», an dem VirtaMed als federführender Industriepartner beteiligt ist. So zeigt sich die Verbindung zwischen Hochschule und den daraus entwachsenden Unternehmen im Fall von VirtaMed als eine Partnerschaft, von der beide Seiten über Jahre hinweg immer wieder profitieren.
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