Veganes Ei für die Industrie
Rund 75 Prozent der weltweit produzierten Eier stammen aus ethisch und ökologisch fragwürdiger Haltung. Mit EggField bietet Co-Gründer und ZHAW-Absolvent David Ebneter eine pflanzliche Alternative an.
Käseküchlein, Schoggi-Mousse, Meringues – viele Leckereien gibt es heute auch vegan. Dies auch dank dem 2022 gegründeten Startup EggField, das der Lebensmittelindustrie eine Ei-Alternative auf Basis von Hülsenfrüchten bietet. Die Idee hatte einer der drei Co-Gründer, Silvan Leibacher, der für seine Biber-Manufaktur einen Ei-Ersatz suchte. Ende 2019 lernten sich Silvan Leibacher und David Ebneter über gemeinsame Freunde kennen. «Wir kamen ins Gespräch und Silvan erzählte mir, dass er auf der Suche nach einem pflanzlichen Ei-Ersatz für seine Backwaren war», sagt Ebneter, der zu diesem Zeitpunkt sein Studium beendet hatte und nach ersten Arbeitserfahrungen an der ZHAW im Industriebereich arbeitete.
«Fast noch wichtiger als das praxisnahe Studium aber war das Umfeld: An der ZHAW lernte ich Leute kennen, die eigene Ideen umgesetzt haben.»
«Mich interessierte diese Herausforderung, und kurzerhand entwickelte ich einen ersten flüssigen Prototyp», sagt Ebneter, der an der ZHAW einen Bachelor in Lebensmitteltechnologie und einen Master in Food and Beverage Innovation absolviert hat. Das praxisnahe Studium habe ihm für diesen Entwicklungsprozess viel gebracht. «Fast noch wichtiger aber war das Umfeld: An der ZHAW lernte ich Leute kennen, die eigene Ideen umgesetzt haben.»
EggField mit Sitz in Illnau und drei Mitarbeitenden setzt auf einen stark wachsenden Markt. «Unsere Hauptkonkurrentin ist die riesige, subventionierte Ei-Industrie.» Im Gegensatz dazu kann EggField die Produkte nicht einfach in ein Regal stellen, denn das Unternehmen produziert aktuell ausschliesslich für die professionelle Gastronomie sowie für die Lebensmittelindustrie. Grund dafür ist die Intention des Unternehmens: Sie wollen den auf dem Schweizer Markt relativ hohen Anteil an «guten» Label-Eiern nicht ersetzen, sondern diejenigen Eier, die aus ethisch und ökologisch fragwürdigen Quellen stammen – diese kommen zu einem höheren Anteil in verarbeiteten Produkten zum Einsatz. «Wir begleiten unsere Kunden bei ihren Produktinnovationen und geben unser Know-how weiter.» So könne es bis zu einem Jahr dauern, bis ein neues Produkt entstehe.
«Unsere Hauptkonkurrentin ist die riesige, subventionierte Ei-Industrie.»
In Sachen Wachstum verfolgt EggField einen KMU- und keinen klassischen Startup-Ansatz. «Wir wollen uns Zeit nehmen und nachhaltig wachsen, wollen zufriedene Mitarbeitende und zufriedene Kundinnen und Kunden.» Diesen Anspruch ebenso wie eine grosse Leidenschaft erachtet Ebneter als wichtig für Entrepreneurinnen und Entrepreneure: «Es braucht Risikobereitschaft und Beharrlichkeit, um Gegenwind und Rückschläge auszuhalten und zu überwinden.»
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