Er macht Hanf zu Super-Food aus der Region
Mit dem Start-up AlpenPionier hat Co-Gründer und ZHAW-Absolvent Carlo Weber der Nutzpflanze Hanf ein Comeback beschert und ihr – in Form von Snacks und Öl – den Weg aus dem Rauschmittel- ins Superfood-Segment bereitet.
Hanf kann viel mehr, als die meisten denken: Nach seinem Bachelor in Lebensmitteltechnologie und Master in Life Sciences in Food and Beverage Innovation forschte Carlo Weber an der ZHAW zu alternativen Proteinquellen und stiess dabei auf die öl- und proteinhaltigen Samen der traditionsreichen Nutzpflanze. Gemeinsam mit zwei Mitstreitern entwickelte er die Idee für AlpenPionier.
«Der Markt für Hanf als Lebensmittel war unerschlossen und wir mussten erst eine Wertschöpfungskette aufbauen.» 2017 testeten sie den Markt, indem sie an einer Messe Hanf-Snacks anboten. Sie bewarben sich bei einem Startup-Förderprogramm. Es folgten Coachings und ein Crowdfunding, bei dem 120’000 Franken zusammenkamen. «Nun mussten wir liefern: Im Frühjahr 2018 verkauften wir erstmals Hanf-Öl, -Samen und -Pulver in unserem Online-Shop sowie in einigen ersten Spezialitätenläden, Reformhäusern und an Food-Messen.»
Pioniergeist und Aufklärungsarbeit
Mit Pioniergeist etablierten sie Hanf als nachhaltiges Bio-Superfood aus der Heimat. «Es brauchte Aufklärungsarbeit – viele dachten bei Hanf an Drogen und Verbote.» Nach personellen Wechseln und der Erweiterung ihres Sortiments um beispielsweise geschälte Hanfnüsse, Tee, und Eistee hat AlpenPionier seinen Sitz seit 2020 in Zizers. «Wir arbeiten aktuell zu dritt und kämpfen darum, unseren Umsatz auf eine Million Franken zu steigern.»
«Es brauchte Aufklärungsarbeit – viele dachten bei Hanf an Drogen und Verbote.»
Sie seien mit möglichen Partnern im Gespräch, um breiter Fuss zu fassen. Den Wunsch etwas Eigenes aufzubauen verspürte Weber bereits zu Beginn des Studium. «Wirklich vorbereiten auf so etwas kann dich aber niemand.» Sein Tipp für Entrepreneurinnen und Entrepreneure: Learning by doing. «Man muss Fehler machen, daraus lernen, alles geben, rausgehen und sein Produkt zeigen – der Markt ist knallhart und wartet auf niemanden.»
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