Ein Gebilde aus Legosteinen symbolisiert das Thema Weiterbildung im Baukastensystem
Microcredentials

Weiterbildung im Baukastensystem

27.05.2025
1/2025

Kürzere, thematisch fokussierte Weiterbildungen sind in der heutigen dynamischen Arbeitswelt ein Bedürfnis und entsprechen dem Konzept des lebenslangen Lernens. Nun vereinheitlichen sogenannte Microcredentials derartige Bildungsangebote.

Als «Weiterbildung im Taschenformat», «Bildungshäppchen» oder auch «Weiterbildungssnacks» sind Microcredentials – zu Deutsch kleinste Bildungsnachweise – schon bezeichnet worden: Weiterbildungen, die kompakt und thematisch fokussiert und dank abschliessender Prüfung mit ECTS-Credits versehen sind. Als Microcredential (MC) wird dabei zum einen das Weiterbildungsangebot selbst und zum andern der Abschlussnachweis bezeichnet. Vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens und der Internationalität der Arbeitswelt werden sie als flexibel, transparent, verifizierbar, kombinierbar, durchlässig und fast weltweit einsetzbar propagiert. Es wird mit steigender Nachfrage gerechnet.

So sind seit einigen Jahren in der Schweiz wie in der Europäischen Union Bestrebungen im Gang, für solche Weiterbildungsformate allgemeingültige Abschlussbestimmungen zu schaffen. Die Europäische Kommission hat im Jahr 2022 eine Empfehlung für den Einsatz von sogenannten Microcredentials ausgesprochen. Die Dachorganisation der Schweizer Hochschulen swissuniversities hat darauf basierend im Juli 2024 entsprechende Prinzipien für den Umgang an Hochschulen veröffentlicht.

Interessengeleitet und mobil

Seit 2023 ist die ZHAW daran, die Möglichkeiten von Microcredentials auszuloten. «Mit Microcredentials zeigt die ZHAW auf, wie digitalisierte, kompakte Zertifikate eine Brücke zwischen Bildung, Beschäftigungsfähigkeit und internationaler Mobilität schlagen können», sagt Thomas Korner, Leiter Innovation Lab im Ressort Bildung, das die Einführung der Microcredentials verantwortet. Mit Microcredentials könne Weiterbildung interessengeleitet Schritt für Schritt erfolgen.

Kleine Lernangebote sind dabei nichts Neues für die ZHAW: Mit den seit Langem bestehenden Weiterbildungskursen (WBK) werden neben den bekannten CAS (Certificates of Advanced Studies) solche kompakten Weiterbildungsformate bereits erfolgreich angeboten. Ab September 2025 werden nun Microcredentials als Abschlussdokumente bei denjenigen WBK eingeführt, die einen Leistungsnachweis beinhalten und für die zwischen 1 und 9 ECTS-Credits vergeben werden – gut zwei Drittel aller WBK haben die Voraussetzungen dafür.

Verifizierbarer digitaler Badge

Mit der Einführung dieser ausschliesslich digitalen Zertifikate geht die ZHAW laut Korner noch einen Schritt weiter als andere Institutionen: Die Abschlüsse werden nicht nur als PDF vergeben, sondern zusätzlich in Form eines «digitalen Badges». «Das digitale Zertifikat ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierung und europäischen Einbettung», sagt Korner.

Die digitalen Badges können leicht in Berufsnetzwerken wie LinkedIn geteilt werden. Im PDF wie im Badge sind unter anderem die erworbenen Kompetenzen detailliert aufgelistet. Der grosse Vorteil ist: «Sowohl digitaler Badge wie auch das PDF sind digital verifizierbar», sagt Korner. Das macht die Zertifikate glaubwürdig. Die Pilotprojekte haben aufgezeigt, dass die Nachfrage für digitale Nachweise, insbesondere Badges, da ist. Die ZHAW rollt nun deren Vergabe als eine der ersten Schweizer Hochschulen für Weiterbildungskurse aus.

Weiterbildungen mit Microcredentials

Bei mehreren Hundert Weiterbildungskursen startet die ZHAW ab September in die Welt der Microcredentials. Im Folgenden eine kleine Auswahl.

School of Management and Law: WBK AI in Digital Commerce

Departement Gesundheit: Motivierende Gesprächsführung

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