«Die Nähe zur Natur schafft Lebensqualität»
Turin–Wädenswil: Eloisa Bagnulo brauchte einen guten Riecher für ihre Arbeit als Gastdoktorandin am Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation, denn sie forschte zum Thema Kakao-Aroma. Vom Aufenthalt profitierte nicht nur ihre Arbeit, sondern auch ihr Selbstvertrauen.
Meine Wurzeln liegen in Turin, wo ich aufwuchs und auch mein Pharmaziestudium abschloss. Vor zwei Jahren begann ich mit meiner Doktorarbeit, bei der ich eine KI-Methode entwickle, die auf Kakao-Duftprofilen basiert – den sogenannten «Kakao-Fingerprints». Ziel ist, mangelhafte Bohnen zu erkennen und so die Qualitätskontrolle bei Produktionsprozessen zu verbessern. Zur Forschungsgruppe für Lebensmittelchemie brachte mich meine Neugier. Die Forschenden an der ZHAW befassen sich ebenfalls mit Kakao-Aromen, aber auf eine völlig andere Art: Mit der Methode der Gaschromatografie-Olfaktometrie können Moleküle identifiziert werden, die für einen spezifischen Duft verantwortlich sind. Dafür braucht es neben einer guten Nase auch viel Training. Dieses Vorgehen eröffnete mir einen völlig anderen Blick auf meine Proben, denn in Italien setzen wir vor allem auf analytische Techniken wie die Gaschromatografie mit grossem Probendurchsatz.
Mehr Selbstvertrauen dank Eigenverantwortung
Nicht nur die Methode, sondern auch die Arbeitsweise in der Schweiz war anders – das begeisterte mich. Ich konnte während meines viermonatigen Aufenthalts meine Zeit selbst einteilen und hatte viel Eigenverantwortung, was mir guttat. Ausserdem knüpfte ich viele neue Kontakte und erweiterte mein Netzwerk. Besonders spannend war der Austausch mit einem lokalen Schokoladenhersteller über Qualitätskontrollen. Diese Horizonterweiterung stärkte auch mein Selbstvertrauen – eine Erfahrung, die mir bei zukünftigen wissenschaftlichen Konferenzen definitiv zugutekommen wird. Durch meinen Aufenthalt hier wurde mir klar: Nicht nur die Arbeit selbst zählt, sondern auch das Umfeld. Ich war beeindruckt von der Sauberkeit, der Sicherheit und der Nähe zur Natur. Selbst der Blick vom Labor aus auf einen Wald war wunderschön. Ich bin überzeugt, dass dies zu einer positiven, gesunden und entspannten Arbeitsatmosphäre beiträgt. Nach Feierabend in den See zu springen, war für mich ein echtes Privileg, das auch meine Hündin, die ich zum Glück mitbringen konnte, genossen hat. Selbst auf ihre alten Tage hat sie noch schwimmen gelernt! Dem allem ist zu verdanken, dass ich mich trotz der intensiven Arbeitszeit entspannt und ausgeglichen fühlte. Ich hoffe sehr, eines Tages an die ZHAW zurückzukehren.
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