Kreislaufwirtschaft – mehr als nur Recycling

11.04.2024
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Rethink, Reduce, Re-Use: Die Vorteile einer Kreislaufwirtschaft sind für die Schweiz aufgrund des beschränkten Ressourcenvorkommens besonders gross. Dennoch ist der Transformationsprozess auf Unternehmensebene noch nicht weit fortgeschritten, wie Umfragen zeigen.

Die Kreislaufquote der Schweiz liegt bei etwa 6,9 Prozent. Die globale Wirtschaft ist zu 7 Prozent zirkulär. Die ZHAW will helfen, den Gap zu schliessen durch Forschung und Ausbildung von Fachleuten, unter anderem mit dem neuen Masterstudiengang Circular Economy Management. Er startete im Herbstsemester 2023 mit über 30 Studierenden. Der Beitrag zeigt, was Kreislaufwirtschaft ausmacht.

Bisher operierten die meisten Unternehmen mit linearen Geschäftsmodellen. In einem linearen Geschäftsmodell werden Rohstoffe abgebaut, Produkte hergestellt, verkauft, konsumiert und weggeworfen, was zu Rohstoffverknappung, Emissionen, grossen Abfallmengen und damit verbundenen Umweltbelastungen führt. Die Kreislaufwirtschaft ist dagegen ein System, in dem Abfälle minimiert, Produkte und Materialien möglichst werterhaltend und so oft wie möglich wiederverwendet und Natur und Umwelt wiederhergestellt werden. Die globale Wirtschaft ist zu 7 Prozent zirkulär. Die Kreislaufquote der Schweiz, die den Anteil der zurück in die Wirtschaft geführten Materialien misst, liegt bei etwa 6,9 Prozent. Das bedeutet: 93,1 Prozent der in der Schweiz verwendeten Materialien stammen aus Primärquellen. Der konkrete Verbrauch der Bevölkerung der Schweiz beträgt 19 Tonnen Primärmaterialien pro Person und Jahr – mehr als das Doppelte des nachhaltigen Niveaus. Der Wert übertrifft auch den europäischen Durchschnitt von 17,8 Tonnen pro Kopf.

Drei Indikatoren für Kreislaufwirtschaft bei Schweizer Unternehmen

  • Refuse: Verzicht auf Materialien und Produkte.
  • Reduce: Ressourceneffizienz steigern durch eine effiziente Herstellung und Nutzung von Produkten.
  • Remanufacture: Funktionierende Teile von nicht mehr genutzten Produkten in anderen Produkten einsetzen.

Nur 12 Prozent der Schweizer Unternehmen erzielen mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes mit zirkulären Produkten und Dienstleistungen.

Repair: Die Lebensdauer verlängern durch Wartung und Reparatur.

Re-Use: Die Lebensdauer von funktionsfähigen Produkten verlängern, indem sie andere Menschen nutzen.

Rethink: Produkte intensiver nutzen durch Teilen, Multifunktionalität oder neue Anwendungsarten.

  • Repurpose: Produkte oder deren Teile in neuen Produkten mit anderer Funktion einsetzen.
  • Refurbish: Wiederaufbereitung von veralteten Produkten zum Zweck der Wiederverwendung.
  • Recycle: Materialien als neue Rohstoffe in höchstmöglicher Qualität wieder in den Materialkreislauf zurückführen.
  • Recover: Energie aus der Verbrennung von Abfällen sowie Wertstoffe aus deren Verbrennungsrückständen rückgewinnen.

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    Dipen Barua
    22.09.2024, 14.42
    Dipen
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